Die seit 1948 veröffentlichte International Social Security Review ist die bedeutendste internationale Vierteljahreszeitschrift der Welt auf dem Gebiet der sozialen Sicherheit.
In vielen europäischen Ländern sind Arbeitsmarktstrategien ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt, mit denen die Arbeitgeber angehalten werden, Erwerbslosen den Weg zurück in die Arbeitswelt zu ermöglichen. Damit soll die Arbeitskräftenachfrage der Arbeitgeber gedeckt und ihr Wille beeinflusst werden, Erwerbslose verschiedener Gruppen (oft auch mit Behinderung) einzustellen, weiterzubilden oder anzuleiten. Dieser Artikel legt anhand einer qualitativen Interviewstudie mit Teilnehmern eines arbeitgeberorientierten Programms in einer mittelgroßen Stadt in Schweden dar, wie diese Strategien zur Beeinflussung der Arbeitgeber eingesetzt werden, um diese dazu zu bewegen, erwerbslose Arbeitnehmer einzustellen, und wie sich die dadurch geschaffenen Arbeitsplätze von regulären Arbeitsplätzen unterscheiden. Der Artikel kommt zum Schluss, dass die Schaffung von Arbeitsplätzen durch neue Vorkehrungen für die Arbeitsteilung mit dem Ziel, die regulären Mitarbeiter von unqualifizierten Aufgaben zu entlasten, den Willen der Arbeitgeber beeinflussen kann, Erwerbslose einzustellen, sofern diese Maßnahmen durch andere politische Instrumente ergänzt werden. Es wird jedoch auch gezeigt, dass diese neue Arbeitsteilung, bei der die Teilnehmer des Programms hauptsächlich Aufgaben ausführen, für die keine Qualifikation erforderlich ist, schwierig umzusetzen ist, da die neu Eingestellten nach und nach immer mehr Aufgaben übernehmen, die zuvor von den regulär Beschäftigten erledigt wurden.
Der Artikel geht der Frage nach, wie die Legitimität (Anerkennung oder Nichtanerkennung) der „Ethnizität" und „Invalidität" von Beschäftigten die öffentliche Politik in Skandinavien zur Förderung der Arbeitsmarkteinbindung junger Erwachsener beeinflusst. Der Artikel untersucht, wie eine nachweisliche Nichtanerkennung und mangelnde Unterkünfte zu wesentlichen Faktoren für einen schwierigen Übergang von der Schule zur Arbeit werden können und wie die soziale Kontrolle (oder Selbstkontrolle) ein guter Weg sein kann, um den möglichen Ausschlussfaktoren im Übergang von der Schule zur Arbeit in den beiden Gruppen vorzubeugen, entgegenzuwirken und sie zu korrigieren. Die Autoren zeigen, dass im Umsetzungsstadium des politischen Prozesses mehr Aufmerksamkeit nötig ist, wenn man in der Lage sein will festzustellen, ob scheinbar neue oder innovative regulative Politiken und Maßnahmen tatsächlich zu gleichen Chancen führen.
Starke Programme der sozialen Sicherheit, die kollektive und individuelle Sicherheit fördern, können einen wichtigen Beitrag dazu leisten, soziale Unsicherheit zu verhindern: Sie fungieren als eingebaute automatische Stabilisatoren mit sozialem, politischem und wirtschaftlichem Nutzen für die Gesamtgesellschaft. Im Gegensatz dazu haben schwächere Systeme de facto eine eingebaute destabilisierende Wirkung. In vielen Ländern hat die Art und Weise, wie Systeme der sozialen Sicherheit dazu beitragen, soziale und wirtschaftliche Unsicherheit zu verhindern, an Wirkung eingebüßt. Wir untersuchen hier die Gründe für die relative Vernachlässigung des Präventionsgedankens sowie die Veränderungen, die in den Systemen der sozialen Sicherheit ganz konkret zu einer Schwächung der präventiven Elemente geführt haben. Der strukturelle Kontext, innerhalb dessen Handlungskonzepte zur sozialen Sicherheit umgesetzt werden müssen, und insbesondere die Qualität und die Quantität von Beschäftigung sowie die Interaktion mit anderen Programmen öffentlicher Stellen haben natürlich einen großen Einfluss auf ihre Fähigkeit, präventiv zu wirken. Dennoch können Systeme viel erreichen, wenn sie die Aufmerksamkeit stärker auf die Notwendigkeit richten, Unsicherheit zu verhindern. Um eine Debatte über diese Thematik anzuregen und die Rolle der Prävention ins Zentrum zu rücken, werden Vorschläge zur Stärkung des Präventivbeitrags in Programmen der sozialen Sicherheit unterbreitet.
In der Europäischen Union stellt sich nach dem sozialen Abbau infolge der explodierenden Schulden der Mitgliedsstaaten die entscheidende Frage, wie dem drohenden gesellschaftlichen Ausschluss vorgebeugt werden kann. Mögliche Ansätze liegen im Schnittpunkt zwischen der Arbeitsmarkt‐ und Weiterbildungspolitik und den Reformen, mit denen die Sozialschutzsysteme an die neuen sozioökonomischen Gegebenheiten angepasst werden sollen (Bevölkerungsalterung, instabile Familien, verbreitete Arbeitslosigkeit, prekäre Beschäftigungsverhältnisse, Armut trotz Arbeit, anhaltende oder zunehmende soziale Ungleichheiten). In diesem Artikel versuchen wir zu zeigen, dass die Förderung des Sozialschutzes unter dem Leitgedanken der sozialen Investition ein ausgezeichnetes Mittel ist, um lebenslange Chancengleichheit, dauerhafte wirtschaftliche Leistungsfähigkeit (Gewinn an struktureller Wettbewerbsfähigkeit) und gesellschaftlichen Zusammenhalt im Interesse des allgemeinen Wohlergehens miteinander zu verbinden. Im Vordergrund steht die Förderung der allgemeinen und individuellen Menschenrechte auf Mobilität und lebenslange Weiterbildung, die zur Kompensation der Anforderungen der Arbeitsmarktflexibilität als neue soziale Grundrechte eingeführt werden könnten. Der Artikel unterstreicht auch, wie wichtig es wäre, diese Rechte innerhalb der Europäischen Union in einer erweiterten sozialen Grundsicherung zu verankern. Damit würde dem Risiko gesellschaftlichen Ausschlusses in der Union dauerhaft vorgebeugt, und die wirtschaftliche und soziale Integration, die mit der überarbeiteten Lissabon‐Strategie (2003‐2005) eingeleitet wurde, würde gefördert, und Vertrauen und Hoffnung der europäischen Bürger könnten gestärkt werden.
Die meisten Länder haben für die Angestellten des öffentlichen Sektors separate Rentenpläne. Die zukünftige Belastung des Staatshaushalts durch diese Rentenpläne kann beträchtlich sein, da der Staat gewöhnlich der größte Arbeitgeber ist, die Rentenversprechen im öffentlichen Sektor tendenziell relativ großzügig sind und zukünftige Zahlungen direkt aus Staatseinnahmen (Umlageverfahren) oder durch tendenziell unterfinanzierte kapitalgedeckte Rentenfondspläne bestritten werden müssen. Bei der Bewertung und Veröffentlichung dieser Rentenversprechen fehlt es in einigen Ländern an Transparenz, sodass möglicherweise enorme Haushaltsverpflichtungen an zukünftige Arbeitnehmergenerationen weitergegeben werden. Um die Haushaltsbelastungen durch die Rentenpläne des öffentlichen Sektors in den verschiedenen Ländern fair vergleichen zu können, empfiehlt dieser Artikel zwecks besserer Transparenz der öffentlichen Finanzen und zur Erleichterung der politischen Entscheidungsfindung, die ungedeckten Rentenverbindlichkeiten nach einem Standardansatz zu erfassen und zu veröffentlichen. Von einer Auswahl von Mitgliedsstaaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung wird eine Schätzung der ungedeckten Verbindlichkeiten per Ende 2008 als beizulegende Zeitwerte (fair values) vorgelegt. Diese Haushaltsbelastung kann auch als beizulegender Zeitwert der impliziten Rentenschulden interpretiert werden.