Die seit 1948 veröffentlichte International Social Security Review ist die bedeutendste internationale Vierteljahreszeitschrift der Welt auf dem Gebiet der sozialen Sicherheit.
Der Artikel stellt die Frage, welche kausale Wirkung Vertrauen auf die Bereitschaft hat, höhere Steuern zu zahlen, um Bedürftigen zu helfen, und untersucht hierfür 29 Länder aus Ost- und Südeuropa, der ehemaligen Sowjetunion und die Mongolei. Es wird die Hypothese aufgestellt, dass persönliches Vertrauen zu einer größeren Bereitschaft führt, Steuern zu entrichten, um den Bedürftigen zu helfen, da (i) Vertrauen die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass man Fremden hilft; (ii) Vertrauen bei der Bewältigung gemeinsamer gesellschaftlicher Probleme Solidarität und Zusammenarbeit fördert; und (iii) Vertrauen das Misstrauen gegenüber dem wahrgenommenen Missbrauch umverteilter Gelder senkt. Die drei wichtigsten Ergebnisse lauten: Je mehr die Menschen einander vertrauen, desto eher sind sie bereit, den Sozialstaat zu unterstützen; eine Wirkung von Vertrauen auf die Unterstützung des Sozialstaats findet sich auch in Umgebungen mit geringerem Vertrauen und vergleichsweise unterentwickelten Umverteilungssystemen; und höheres individuelles Vertrauen fördert die Steuermoral und trägt zur Abschreckung gegen Steuerhinterziehung bei.
Der Artikel geht der Frage nach, wie die Legitimität (Anerkennung oder Nichtanerkennung) der „Ethnizität" und „Invalidität" von Beschäftigten die öffentliche Politik in Skandinavien zur Förderung der Arbeitsmarkteinbindung junger Erwachsener beeinflusst. Der Artikel untersucht, wie eine nachweisliche Nichtanerkennung und mangelnde Unterkünfte zu wesentlichen Faktoren für einen schwierigen Übergang von der Schule zur Arbeit werden können und wie die soziale Kontrolle (oder Selbstkontrolle) ein guter Weg sein kann, um den möglichen Ausschlussfaktoren im Übergang von der Schule zur Arbeit in den beiden Gruppen vorzubeugen, entgegenzuwirken und sie zu korrigieren. Die Autoren zeigen, dass im Umsetzungsstadium des politischen Prozesses mehr Aufmerksamkeit nötig ist, wenn man in der Lage sein will festzustellen, ob scheinbar neue oder innovative regulative Politiken und Maßnahmen tatsächlich zu gleichen Chancen führen.
In diesem Artikel werden innovative arbeitgeberorientierte Aktivierungsmaßnahmen beschrieben, welche die Bereitschaft von Arbeitgebern erhöhen sollen, Erwerbslose einzustellen und eventuell auszubilden und zu führen. Diese Maßnahmen können aus einer Verantwortung bei der Aktivierung bestehen, wobei den Arbeitgebern Dienstleistungen angeboten oder Teilnahmeanreize gesetzt werden. Die Arbeitgeber können sich als Kunde oder als Ko-Produzent an der politischen Umsetzung beteiligen. Qualitative empirische Daten aus zwei holländischen Städten zeigen, dass die Arbeitgeber unterschiedliche Motive haben, sich zu beteiligen: Sie wollen entweder neue Arbeitskräfte einstellen, ihre Kosten senken oder sich sozialverantwortlich betätigen. Die gegenwärtige Praxis zeigt hinsichtlich der Arbeitsmarktbeteiligung und der Zufriedenheit der Arbeitgeber unterschiedliche Resultate. Die aktive Beteiligung der Arbeitgeber als Koproduzenten scheint ihre Bereitschaft zu erhöhen, ihre Anforderungen flexibler zu gestalten, und sie scheint zu einer größeren Zufriedenheit mit den Ergebnissen zu führen. Am Schluss des Artikels werden die Konsequenzen dieses Modells für die Steuerung von Aktivierungspolitiken diskutiert.
In den letzten 30 Jahren war Lateinamerika Vorreiter bei strukturellen Rentenreformen. Dieser Artikel betrachtet eine repräsentative regionale Auswahl von sieben Staaten Zentralamerikas mit unterschiedlichen Entwicklungsniveaus (Belize, Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua und Panama) und untersucht beitragsabhängige und steuerfinanzierte Renten sowie jüngste Rentenreformen. Er vergleicht das Abschneiden der Systeme nach fünf Prinzipien der sozialen Sicherheit: Einheitlichkeit; universeller Deckung; Angemessenheit der Leistungen; gleicher Behandlung, Solidarität und Geschlechterneutralität sowie finanzieller Tragfähigkeit. Auch die Auswirkungen der globalen Krise auf die untersuchten Rentensysteme werden analysiert, wobei zwischen öffentlichen und privaten Renten unterschieden wird. Zum Schluss werden Lehren daraus gezogen und Strategien für die Zukunft vorgeschlagen.
Der vorliegende Artikel versucht, die Auswirkungen einer Parameter‐Reform des spanischen Rentensystems im Voraus zu bewerten, die eine Verlängerung des Referenzzeitraums für die Berechnung der Renten vorsieht: Dies ist ein Ansatz, der von verschiedenen Akteuren des sozioökonomischen Umfelds mehrfach vorgeschlagen wurde. Eine solche schrittweise Änderung lässt sich als nicht strukturelle Reform des Rentensystems einstufen. Dies im Gegensatz zu Reformen struktureller Art, die in Lateinamerika und anderenorts sehr beliebt sind und Festbeitragssysteme mit individuellen Konten vorsehen. Was die im vorliegenden Artikel betrachtete parametrisierte Reform betrifft, so weisen die wichtigsten Ergebnisse darauf hin, dass sie geringe, aber negative Auswirkungen auf das Renteneinkommen von Rentenbeziehern hätte und die Einkommensverteilung verringern würde.