Die seit 1948 veröffentlichte International Social Security Review ist die bedeutendste internationale Vierteljahreszeitschrift der Welt auf dem Gebiet der sozialen Sicherheit.
Im Vereinigten Königreich wurden ab 2013 schrittweise Universal Credits als einkommensgeprüfte Kombinationsleistung eingeführt, um sechs verschiedene Transferleistungen in eine einzige monatliche Zahlung zu bündeln. Die früheren Leistungen wurden für unterschiedliche Zwecke vergeben. Paare, die diese beantragten, erhielten sie je nachdem an den einen oder anderen Partner ausgezahlt. Bei der neuen Einmalzahlung des Universal Credit bestand jedoch die Sorge, dass dadurch häusliche Gewalt und ungleichere Machtverhältnisse innerhalb der Paare gefördert, die finanzielle Autonomie von Einzelpersonen verringert und die Leistungszahlungen nicht mehr individuell gestaltet werden. Dieser Artikel resümiert die Debatte um eine mögliche individuelle Auszahlung des Universal Credit an die Lebenspartner im Rahmen einer gemeinsamen, einkommensgeprüften Leistung, wobei auch unterschiedliche Ansätze in den eigenständigen Regierungseinheiten des Vereinigten Königreichs (hauptsächlich Schottland und Nordirland) diskutiert werden. Die Leistung könnte zwar wahrscheinlich leichter einzeln an die Partner ausgezahlt werden, wenn es sich um getrennte einkommensgeprüfte Leistungen und nicht um eine gemeinsame einkommensgeprüfte Leistung handelte. Die Schlussfolgerung lautet jedoch, dass eine echte finanzielle Autonomie für die einzelnen Partner in Paaren am besten erreicht wird, wenn die Leistungen zwar individuell ausgezahlt werden, aber nicht einkommensgeprüft sind.
In diesem Artikel untersuchen wir, in welchem Zusammenhang Sozialausgaben mit Armut, Einkommensungleichheit und BIP-Wachstum stehen. Unser Beitrag besteht vor allem darin, dass wir diesen Beziehungen in folgenden Sozialausgabensystemen auf den Grund gehen: 1) Alters- und Hinterbliebenenrenten, 2) Invalidität, 3) Gesundheitsversorgung, 4) Familienleistungen, 5) Arbeitslosigkeit und aktive Arbeitsmarktpolitik und 6) Wohnraum und andere. Zu diesem Zweck setzen wir OLS- und 2SLS-Regressionsmodelle ein, die Umfragedaten von 22 Mitgliedstaaten der Europäischen Union für die Jahre 1990 bis 2015 verwenden. Wir stellen fest, dass die staatlichen Gesamtsozialausgaben negativ mit Armut und Ungleichheit korrelieren, jedoch in keinem Zusammenhang mit dem BIP-Wachstum stehen. Die Ergebnisse variieren erheblich zwischen den verschiedenen Sozialausgabensystemen, was eine genauere Zielgruppenausrichtung ermöglicht.
Der Artikel geht der Frage nach, wie die Legitimität (Anerkennung oder Nichtanerkennung) der „Ethnizität" und „Invalidität" von Beschäftigten die öffentliche Politik in Skandinavien zur Förderung der Arbeitsmarkteinbindung junger Erwachsener beeinflusst. Der Artikel untersucht, wie eine nachweisliche Nichtanerkennung und mangelnde Unterkünfte zu wesentlichen Faktoren für einen schwierigen Übergang von der Schule zur Arbeit werden können und wie die soziale Kontrolle (oder Selbstkontrolle) ein guter Weg sein kann, um den möglichen Ausschlussfaktoren im Übergang von der Schule zur Arbeit in den beiden Gruppen vorzubeugen, entgegenzuwirken und sie zu korrigieren. Die Autoren zeigen, dass im Umsetzungsstadium des politischen Prozesses mehr Aufmerksamkeit nötig ist, wenn man in der Lage sein will festzustellen, ob scheinbar neue oder innovative regulative Politiken und Maßnahmen tatsächlich zu gleichen Chancen führen.
In diesem Artikel werden innovative arbeitgeberorientierte Aktivierungsmaßnahmen beschrieben, welche die Bereitschaft von Arbeitgebern erhöhen sollen, Erwerbslose einzustellen und eventuell auszubilden und zu führen. Diese Maßnahmen können aus einer Verantwortung bei der Aktivierung bestehen, wobei den Arbeitgebern Dienstleistungen angeboten oder Teilnahmeanreize gesetzt werden. Die Arbeitgeber können sich als Kunde oder als Ko-Produzent an der politischen Umsetzung beteiligen. Qualitative empirische Daten aus zwei holländischen Städten zeigen, dass die Arbeitgeber unterschiedliche Motive haben, sich zu beteiligen: Sie wollen entweder neue Arbeitskräfte einstellen, ihre Kosten senken oder sich sozialverantwortlich betätigen. Die gegenwärtige Praxis zeigt hinsichtlich der Arbeitsmarktbeteiligung und der Zufriedenheit der Arbeitgeber unterschiedliche Resultate. Die aktive Beteiligung der Arbeitgeber als Koproduzenten scheint ihre Bereitschaft zu erhöhen, ihre Anforderungen flexibler zu gestalten, und sie scheint zu einer größeren Zufriedenheit mit den Ergebnissen zu führen. Am Schluss des Artikels werden die Konsequenzen dieses Modells für die Steuerung von Aktivierungspolitiken diskutiert.
Dieser Artikel untersucht anhand eines Katalogs lokaler und/oder nicht gesetzlich geregelter Sozialleistungen (Droits connexes) in 13 französischen Gemeinden zunächst die finanziellen Vorteile einer Rückkehr in das Erwerbsleben für Empfänger gesetzlich geregelter, bedarfsorientierter staatlicher Sozialleistungen (Revenu minimum d'insertion — RMI und Allocation parent isolé — API) vor 2009, gegliedert nach Haushaltstypen. Die Reformen der nationalen, gesetzlich geregelten Sozialleistungen während der 2000er‐Jahre, insbesondere der Beschäftigungsprämie (Prime pour l'emploi — PPE), konnten nicht sicherstellen, dass sich eine Arbeitsaufnahme für die Empfänger bedarfsorientierter Sozialleistungen in jedem Fall finanziell lohnte. In den meisten Städten war es für die meisten Haushalte ein finanzieller Verlust, eine mit dem Mindestlohn vergütete Teilzeitstelle anzunehmen, und selbst eine Vollzeitstelle lohnte sich finanziell nicht immer. Die Wirkung der Reformen wurde durch andere Maßnahmen wie die von vielen Regionalräten beschlossene Ermäßigung für den öffentlichen Nahverkehr, die Ausweitung von Sozialtarifen für Telefon und Elektrizität und die Befreiung von den Fernsehgebühren abgeschwächt. Daran anschließend präsentiert der Artikel Simulationen der Auswirkungen des Revenu de solidarité active (RSA), das im Jahr 2009 anstelle des RMI eingeführt wurde. Hierbei werden auch die Auswirkungen steigender nationaler, gesetzlich geregelter Sozialleistungen auf lokale und/oder nicht gesetzlich geregelte Sozialleistungen berücksichtigt. Es ist festzustellen, dass das RSA bei den meisten Haushaltstypen und Gemeinden die finanziellen Negativanreize einer Arbeitsaufnahme aufhebt. Der Artikel zeigt, dass der von der Regierung beschlossene Grenzsteuersatz von 38 Prozent sehr nah an der möglichen Obergrenze für einen lohnenden Wiedereinstieg in das Erwerbsleben liegt.