Polen gewinnt IVSS-Preis für gute Praxis für Europa

Polen gewinnt IVSS-Preis für gute Praxis für Europa

Die polnische Sozialversicherungsanstalt (Zakład Ubezpieczeń Społecznych – ZUS) gewinnt den IVSS-Preis für gute Praxis für Europa für ihre Krisenhilfe für ukrainische Staatsangehörige.

Österreich gewinnt Besondere Auszeichnung der IVSS für Innovation

Die erstmals vergebene Besondere Auszeichnung der IVSS für Innovation für Europa ging an den österreichischen Dachverband der Sozial­versicherungs­träger für seine Digitalisierungs­anstrengungen durch E-Rezepte.

Weiterlesen

Die Internationale Vereinigung für Soziale Sicherheit (IVSS) organisierte den Wettbewerb um den IVSS-Preis für gute Praxis im Zusammenhang mit dem IVSS-Regionalforum für soziale Sicherheit für Europa, das vom 16. bis 18. April 2024 in Porto, Portugal, stattfand. Zum diesjährigen Wettbewerb in Europa wurde die Rekordzahl von 119 Beispielen guter Praxis von 41 Mitgliedsinstitutionen aus 26 Ländern eingereicht, und Gewinnerin war die polnische Sozialversicherungsanstalt.

Als Nachbarland der Ukraine hat Polen seit dem Ausbruch des bewaffneten Konflikts im Februar 2022 über eine Million Geflüchtete aufgenommen. Polen unternahm große Anstrengungen, ukrainischen Staatsangehörigen Sicherheit, angemessene Lebensbedingungen und eine Integration in die Gesellschaft anzubieten, und die Sozialversicherungsanstalt leistete dazu einen wesentlichen Beitrag.

„Ich gratuliere der polnischen Sozialversicherungsanstalt zum Gewinn des IVSS-Preises für gute Praxis für Europa. Die zentrale Rolle der Sozialversicherungsanstalt in den nationalen Anstrengungen Polens, ukrainischen Geflüchteten Hilfe zu leisten, zeigt, wie agile, resiliente und innovative Institutionen Gesellschaften dabei helfen können, auf außergewöhnliche Herausforderungen zu reagieren“, erklärte Marcelo Abi-Ramia Caetano, der Generalsekretär der IVSS.

Wie in der guten Praxis Krisenhilfe für ukrainische Staatsangehörige beschrieben, leistete die polnische Sozialversicherungsanstalt eine finanzielle Unterstützung für Geflüchtete aus der Ukraine durch verschiedene staatliche Programme wie Guter Start 300+, Familie 500+, ein Familienbetreuungsgeld und eine Bezuschussung von Kita-Gebühren. Der schnelle und massive Zustrom von Geflüchteten zwangen die Sozialversicherungsanstalt, schnell und wirksam zu handeln und dabei eng mit verschiedenen Behörden zusammenzuarbeiten.

Zu den umgesetzten Maßnahmen gehörte auch, dass die Sozialversicherungsanstalt technologische Lösungen für die Anmeldung und die Einreichung und automatische Bearbeitung von Anträgen einführte und eine Verbindung mit anderen nationalen Systemen und Registern herstellte, was für den Mehrkanalansatz und die Effizienzziele letztlich entscheidend war. Nicht zuletzt konzentrierte sich die polnische Sozialversicherungsanstalt auch darauf, sicherzustellen, dass die ukrainischen Staatsangehörigen durch Leistungsanträge, Broschüren, Informationsblätter und Informationen auf Websites in ukrainischer Sprache gut informiert werden, und sie engagierte Übersetzer/Dolmetscher und richtete eine telefonische Beratung und elektronische Gesprächstermine in ukrainischer Sprache ein.

Relevanz der Leitlinien der IVSS

Bei der Umsetzung dieses Projekts stützte sich die Sozialversicherungsanstalt auf verschiedene Reihen von Leitlinien der IVSS, und zwar: Leitlinien der IVSS über Kontinuität und Widerstandsfähigkeit von Dienstleistungen und Systemen der sozialen Sicherheit; Leitlinien der IVSS über Informations- und Kommunikationstechnologie; Leitlinien der IVSS zur Dienstleistungsqualität; Leitlinien der IVSS über administrative Lösungen für die Deckungsausweitung; und Leitlinien der IVSS über Fehler, Hinterziehung und Betrug in Systemen der sozialen Sicherheit.

Poland wins the ISSA Good Practice Award for Europe