Über die soziale Sicherheit

Internationaler Tag für die Beseitigung der Armut: soziale Sicherheit befasst sich mit zugrundeliegenden Ursachen

Über die soziale Sicherheit

Internationaler Tag für die Beseitigung der Armut: soziale Sicherheit befasst sich mit zugrundeliegenden Ursachen

Der 17. Oktober ist der Internationale Tag für die Beseitigung der Armut. Dieses Jahr lautet das Motto: Coming together with those furthest behind to build an inclusive world of universal respect for human rights and dignity (Gemeinsam mit denjenigen, die am weitesten zurückliegen, eine inklusive Welt der universellen Achtung der Menschenrechte und Menschenwürde aufbauen).

Die Weltgemeinschaft strebt danach vermehrt koordiniert zu handeln um das Ziel nachhaltiger Entwicklung der Agenda 2030 zu erreichen, Armut in allen ihren Formen zu beseitigen.

In diesem Zusammenhang leistet die Politik der sozialen Sicherheit einen wichtigen Beitrag, indem sie Maßnahmen trifft, welche die Einkommenssicherheit und die Gesundheit der Menschen jeden Alters verbessern. Damit trägt sie außerdem dazu bei, die der Armut zugrundeliegenden gesellschaftlichen Ursachen anzugehen. Der IVSS-Bericht Zehn globale Herausforderungen für die soziale Sicherheit zeigt auf, wie Innovation und gute Praxis in der Verwaltung der sozialen Sicherheit zur Verringerung der Einkommensunsicherheit beitragen können.

„Den Verwaltungen für soziale Sicherheit kommt im Rahmen der globalen Herausforderung der Beseitigung der Armut eine Schlüsselrolle zu. Durch internationale Zusammenarbeit und Austausch können wir die Ausweitung der Deckung und des Schutzes durch soziale Sicherheit auf alle Menschen schneller vorantreiben“, erklärte Hans-Horst Konkolewsky, Generalsekretär der Internationalen Vereinigung für soziale Sicherheit (IVSS).

Grundsatzpolitische Entscheidungen zur Ausweitung der Deckung

Laut der Internationalen Arbeitsorganisation haben vier Milliarden Menschen weltweit keinen angemessenen Zugang zu sozialem Schutz, und nur 45 Prozent der Weltbevölkerung sind durch mindestens eine Sozialleistung wirksam gedeckt. Auch genießen nur 29 Prozent der Bevölkerung weltweit Zugang zu umfassender sozialer Sicherheit.

Um diese Situation zu verbessern, müssen die grundsatzpolitischen und institutionellen Reaktionen auf die Bedürfnisse der Bevölkerung zugeschnitten sein, unter anderem darauf, ob ihre Situation es ihnen erlaubt, beitragspflichtigen Programmen der sozialen Sicherheit beizutreten.

Für Personen am äußeren Rand der formellen Arbeitsmärkte legt die Politik gegenwärtig den Schwerpunkt auf eine durch Steuern finanzierte Deckung, insbesondere, um diese auch auf Kinder, Familien und ältere Menschen auszuweiten.

Für denjenigen Teil der Bevölkerung im erwerbstätigen Alter, der über keine angemessene Deckung verfügt, jedoch grundsätzlich in der Lage ist, Ersparnisse anzulegen, werden innovative Lösungen benötigt, die ihr einen besseren Zugang zu beitragspflichtigen Sozialleistungsprogrammen ermöglichen. Dies ist weitgehend eine administrative Herausforderung.

Innovation und Praxisaustausch

Neue, innovative Denkansätze existieren bereits. Die Leitlinien der IVSS über administrative Lösungen für die Deckungsausweitung zum Beispiel zielen darauf ab, die Fähigkeit der Verwaltungen für soziale Sicherheit zu stärken, wirksame beitragspflichtige Programme anzubieten und die Ausweitung der Deckung auf Bevölkerungsgruppen voranzutreiben, die schwer zu decken sind. Die Datenbank Gute Praxis in der sozialen Sicherheit der IVSS umfasst außerdem inspirierende Fallbeispiele von Verwaltungen der sozialen Sicherheit.